Die Atmosphäre in einem Defender ist sagen wir mal ähnlich wie in einem fahrenden Blechcontainer . Ab einer Geschwindigkeit von ca. 80km/h wird es schwierig sich zu unterhalten, ab 100 km/h muss man schon fast ein Funkgerät benutzen oder aber sich anschreien.
Da dies auf die Dauer entweder der Beziehung schadet oder aber den Stimmbändern ist es ratsam etwas zu verbessern. Die Konstruktion des Defenders ist recht steif und die vorhandenen Hohlräume in den Türen und auch in Richtung Antriebsstrang wenig bis garnicht schallisoliert. Unsere Verbesserungsmaßnahme soll neben dem Schall auch den Wärmeverlust in kalten Nächten reduzieren.
Wir wollen Spaß an unserem Defender, darum haben wir uns erkundigt welche Dämmung und Isolierung gesundheitsunbedenklich ist. Auf Grund der verwendeten Materialien und dem Thema Gesundheit haben wir uns für folgende Materialien entschieden:
Spätestens wenn es im Sommer das erste Mal warm im Auto wird werdet ihr diese geruchsneutrale Isolierung zu Schätzen wissen!
Beim Isolieren und Schall verringern geht man klassisch in zwei Schritten vor. Für den Schall muss die Vibration, also die Amplitude, von Karosserieelementen verringert werden. Die häufigste und auch unsere Variante ist es hierzu sogenannte Schwerfolie zu verwenden. Für die Wärme- und Kälteisolierung wird Dämmmaterial verwendet.
Schall ist physikalisch betrachtet eine Welle von Deformationen in einem Medium, hier also die Luft. Innerhalb der Luft verbreitet sich Schall als Longitudinalwelle. Um nun den Schall zu verringern muss es uns gelingen die Amplitude zu verringern.
Vereinfacht gesehen, unter Voraussetzung eines harmonischen Schwingungssystems, kann durch die Erhöhung der Masse auf schwingenden Körpern also die Amplitude beeinflusst werden. Der Hintergrund aus der Schwingungslehre ist:
s(t) = š ∗ sin(ωt + φ)
mit ω= √D/m
Da sich die Physik selten austricksen lässt wird also ersichtlich, dass wir die Masse unseres schwingenden Systems erhöhen müssen. Die Boden- und Karosseriebleche des Defenders sind zwischen 1,5 und 3mm dick und schwingen fröhlich in der übertragenen Amplitude des Antriebsstrang mit. Dies ist die Ursache für das bekannte Dröhnen im Innenraum. Um dem nun entgegenzuwirken wollen wir möglichst viel Masse auf das Blech bringen, was uns mit Hilfe der Schwerfolie deutlich besser gelingt als mit einem Teppich, da das Gewicht der Folie pro cm2 höher als bei Fahrzeugteppichen ist.
Die Isolierung hat gleich mehrere Vorteile an eurem Defender. Im Winter bleibt die Wärme länger erhalten da ihr weniger kalte Blechfläche habt, somit benötigt ihr auch weniger Energie (Diesel) für eure Standheizung um das Auto gemütlich warm zu haben. Der entstehende Wasserdampf durch Atmen und Schwitzen im Fahrzeug wird von der Isolierung aufgenommen und beugt Kondenswasserbildung und tropfen von der Decke vor. Speziell der Wasserdampf durch den Körper wird häufig unterschätzt.
Wichtig ist also eine Dämmung mit einer geringen Wärmeleitzahl λ. λ gibt an, welche Wärmemenge in einer Sekunde durch eine 1 m dicke und 1 m² große Schicht eines Stoffes dringt, wenn der Temperatur-Unterschied 1 K beträgt.
Der U-Wert einer Dämmung hängt von der Wärmeleitzahl λ des Materials und dessen Dicke β ab. Mit Hilfe der Formel
U = λ / β
erhalten wir für unseren Fall also U=1,75 W/(m2K), was in etwa einem Fenster nach aktuellem KFW Standard entspricht. Nicht schlecht wie wir finden!
Nach nun 1,5 Jahren im Einsatz unseres Camper Defender hat sich die Maßnahme voll ausgezahlt. Wir können uns während der Fahrt unterhalten, hören das Radio und haben im Sommer wie im Winter ein angenehmes Klima. Auch andere Defender Fahrer haben mit dieser Maßnahme nur gute Erfahrungen.
MACHEN!
Falls ihr weitere Fragen habt dann kontaktiert uns gerne.