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Südschweden

Die Wikinger sind los!

Der Süden Schwedens war lange Zeit ein wichtiger Platz für die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Schweden, die Wikinger hatten ihre Dörfer entlang der Ostseeküste. Der größte Markt in Skandinavien, der Halör Markt, wurde jeden Sommer in Foteviken abgehalten. Im Jahr 980 besuchte der Dänische König, Harald Blatland (Harald Blauzahn),  gemeinsam mit seinen Gefolgsleuten diesen Markt. Aus diesem Besuch entstand die Faereyinga Saga:

https://www.sagadb.org/faereyinga_saga.en

So ist es nicht verwunderlich dass bereits im Jahr 973, Harald Blatland , einen Krieg gegen Otto II und Deutschland führte. Blatland konnte diese Auseinandersetzung, trotz der Union mit verschiedenen nordischen Kriegsführern, nicht für sich entscheiden und wurde so zu einem Vasallen von Otto II.

Mit der Hilfe der Deutschen lies König Harald eine große Anzahl an "Trelleborgs", also Ringfestungen, quer durch Dänemark errichten. Harald's eigener Sohn, Sven Tveskägg, stachelte nun die Dänen gegen den eigenen Vater auf, die Gefolgschaft war nicht weiter von König Harald und seinen politischen Beziehungen und Entscheidungen überzeugt.

Um sein Königreich mit Hilfe der Deutschen zu verteidigen kommandierte Harald eine Armee von schätzungsweise 12.000-14.000 Soldaten gegen die Dänischen Verräter, konnte jedoch schwer verwundet nicht gegen den eigenen Sohn gewinnen. Dem Tode nahe wurde er von seinen Soldaten nach Jomsland, heute in Polen, gebracht wo er 985 verstarb.

Foteviken Wikinger Museum

Wikinger Dorf

Das Foteviken Wikinger Dorf ist ein einzigartiges Stück Welt. Originalgetreu wurden hier, in mühsamer Handarbeit, die alten Traditionen wieder ins Leben gerufen. Seit 1995 gibt es hier die Möglichkeit in das Leben der Wikinger einzutauchen. Die original getreu wieder zum Leben erweckten Behausungen und Gilden sind eine Reise wert.

Wer das Museum besucht hat die Chance die Bekanntschaft mit Menschen zu machen, welche zeitweise in der Zeit zurück gehen und das alte Leben hier für ein paar Wochen im Jahr weiterleben.

Der Ort für dieses Dorf ist auch nicht irgendeiner, sondern ein besonders geschichtsträchtiger, denn hier wurde um 1134 ein mächtiger Kampf ausgetragen und wie bereits weiter oben beschrieben lag in unmittelbarer Nähe der größte skandinavische Markt der Wikinger Zeit. Dies gab den Ausschlag um hier die alten Traditionen aufleben zu lassen.

Mythos Wikinger Helm

Wer kennt ihn nicht: den gehörnten Wikingerhelm! Wir sehen sie bei jedem Fußballspiel der nordischen Teams, sie sind ein Markenzeichen der Wikinger oder doch nicht?

 

Tatsächlich hatten die Wikinger keine Hörner an ihren Helmen und hatten schlicht keinerlei Helme, da diese viel zu teuer waren. Erst seit dem Jahr 1830, als Richard Wagner das erste Mal einen Helm mit Hörnern von den Schauspielern in der Oper tragen lies, war der Wikinger Helm geboren.

Hitler und die Wikinger

Was hat der Nationalsozialismus mit Wikingern zu tun?

In Nazi Deutschland wurden die Geschichten der furchtlosen arischen Männer mit den Mythen um die Wikinger verbunden. Unbesiegbar und furchtlos sollen die arischen Truppen sein, ganz genau so wie es in der Geschichte der Wikinger in vielen Überlieferungen zu lesen ist. Deutlich wird diese Verbindung im Symbol des Nationalsozialismus, dem Hakenkreuz, welches in der Geschichte zurück in die Wikinger Zeit geht. Der Swastika, also das aus der nordischen Mythologie stammende Sonnenrad, wurde von Adolf Hitler als Erkennungszeichen der Nazis missbraucht.

In den 20er und 30er Jahren bekommt der Begriff, vor allem das Adjektiv nordisch, sowohl in Deutschland als auch in Schweden rassenbiologische Konnotationen. Im Mittelpunkt der NS-Ideologie steht der Traum vom Norden, in dem die nordische Rasse als Spitzenexemplar der germanischen Rasse gilt. Der Norden bedeutet im Dritten Reich die Heimat des germanischen Geistes und war deshalb nicht nur Gegenstand der Konstruktion von Mythen, sondern auch ein politisch wichtiges Einflussgebiet. Zwischen dem Norden und dem Dritten Reich bestünde eine so genannte Schicksalsgemeinschaft. [1]

Germanische Runenzeichen wie zum Beispiel die Sieg oder Odalrune wurden im Nationalsozialismus instrumentalisiert und für die eigene rechtsextremistische Symbolik verwendet.

So wurde der Norden auch zum Symbol für der Sehnsucht der Nazis nach Schönheit und Stärke.

[1] Charlotte Brylla. 2009. Facetten des Nordens Räume – Konstruktionen – Identitäten. 1. Aufl. Berlin: Nordeuropa-Institut, S. 160

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